Zuletzt aktualisiert: 20/10/2021 von admin
Im Rahmen der Aktions- und Bildungswochen gegen Antisemitismus bietet die weltliche jüdische Jugendorganisation Hashomer Hatzair an den kommenden drei Freitagnachmittagen in Präsenz- und Online-Workshops mit dem Thema „Junger jüdischer Widerstand“ an. Projektleiterin Zoe Stephan erzählte uns kurz, wie es dazu kam und was die Ziele des Workshops sind.
Wie seid Ihr auf die Idee für den Workshop gekommen?
Zoe Stephan: Das Thema jüdischer Widerstand beschäftigte uns bereits im Mai 2021 als wir ein Interview mit Rudi Haymann geführt haben. Dadurch, dass wir in der selben Jugendbewgung aktiv sind, in der er vor seiner Flucht aktiv war, entstand schnell eine Nähe, die ich bisher in keinem historischen Kontext, keinem Geschichtsunterricht erlebt habe. Mir ist in diesem Gespräch besonders klar geworden, dass in den 1930ern in Deutschland Gruppen wie Hashomer Hatzair besonders wichtig waren, weil sie Orte der Solidarität für jüdische Menschen sein konnten. An solchen Orten kann eine gemeinsame Organisation oder auch kollektiver Widerstand anfangen. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass Geschichten wie die von Rudi Haymann in der öffentlichen Wahrnehmung quasi unsichtbar sind. Dieses Jahr beispielsweise die Kampagen #IchbinSophieScholl sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Wir stellen uns die Frage, warum nicht-jüdische Menschen so zu den Held*innen des Widerstands hochstilisiert werden, auch wenn sie, wie z.B. Sophie Scholl, völkische Werte vertreten und damit eigentlich nicht dem Anspruch von modernen Widerstandskämpfer*innen entsprechen würden. Es scheint also erst einmal so, als hätten Geschichten von Rudi Haymann oder anderen jüdischen Widerstandskämpfer*innen keinen Platz im allgemeinen deutschen Narrativ.
Was werden die zentralen Elemente des Workshops sein?
Zoe Stephan: Mit unserer Workshopreihe wollen wir uns eben aus diesen deutschen Erzählungen lösen und uns anhand von diversen Individuen mit verschiedenen Arten des Widerstands in der NS-Zeit beschäftigen. Wir wollen uns auch mit der Entwicklung des Widerstands seitdem beschäftigen und wie er aktuell aussehen kann. In diesem Kontext wollen wir auch gemeinsam darüber nachdenken, wo heutzutage schon Widerstand geleistet wird und in welcher Art Widerstand bewusst geleistet werden kann.
Was sind die Ziele des Workshops?
Zoe Stephan: Das Ziel der Workshopreihe ist einmal, der Erzählung von Jüdinnen und Juden als braven Opfern etwas entgegenzusetzen und die Geschichten von jüdischem Widerstand sichtbar zu machen, die Teilnehmenden sollen im Laufe der Workshops dabei begleitet werden, selbst diese Geschichten sichtbar zu machen z.B. als Kurzvideo oder als (digitale) Ausstellung oder als Podcast. Die entstehenden Materialien werden dann von uns veröffentlicht und im weiteren Verlauf auch zur Bildungsarbeit bei unseren Jugendlichen eingesetzt.
Ist es noch möglich sich zum Workshop anzumelden?
Zoe Stephan: Ja auf jeden Fall. Alle interessierten Jugendlichen können sich online informieren und dann auch direkt registrieren. Es ist übrigens nicht schlimm, wenn Ihr an einem Workshop-Tag nicht dabei sein könnt oder mal später kommt oder früher gehen müsst. Wir finden für alles eine Lösung. Wir freuen uns auf Euch!
Mehr Informationen: https://bit.ly/Workshopreihe_JJW
Zur Anmeldung: https://form.jotform.com/212772989414063
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Interview Ken Berlin: Workshopsreihe zum jüdischen Widerstand
Im Rahmen der Aktions- und Bildungswochen gegen Antisemitismus bietet die weltliche jüdische Jugendorganisation Hashomer Hatzair an den kommenden drei Freitagnachmittagen in Präsenz- und Online-Workshops mit dem Thema „Junger jüdischer Widerstand“ an. Projektleiterin Zoe Stephan erzählte uns kurz, wie es dazu kam und was die Ziele des Workshops sind.
Wie seid Ihr auf die Idee für den Workshop gekommen?
Zoe Stephan: Das Thema jüdischer Widerstand beschäftigte uns bereits im Mai 2021 als wir ein Interview mit Rudi Haymann geführt haben. Dadurch, dass wir in der selben Jugendbewgung aktiv sind, in der er vor seiner Flucht aktiv war, entstand schnell eine Nähe, die ich bisher in keinem historischen Kontext, keinem Geschichtsunterricht erlebt habe. Mir ist in diesem Gespräch besonders klar geworden, dass in den 1930ern in Deutschland Gruppen wie Hashomer Hatzair besonders wichtig waren, weil sie Orte der Solidarität für jüdische Menschen sein konnten. An solchen Orten kann eine gemeinsame Organisation oder auch kollektiver Widerstand anfangen. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass Geschichten wie die von Rudi Haymann in der öffentlichen Wahrnehmung quasi unsichtbar sind. Dieses Jahr beispielsweise die Kampagen #IchbinSophieScholl sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Wir stellen uns die Frage, warum nicht-jüdische Menschen so zu den Held*innen des Widerstands hochstilisiert werden, auch wenn sie, wie z.B. Sophie Scholl, völkische Werte vertreten und damit eigentlich nicht dem Anspruch von modernen Widerstandskämpfer*innen entsprechen würden. Es scheint also erst einmal so, als hätten Geschichten von Rudi Haymann oder anderen jüdischen Widerstandskämpfer*innen keinen Platz im allgemeinen deutschen Narrativ.
Was werden die zentralen Elemente des Workshops sein?
Zoe Stephan: Mit unserer Workshopreihe wollen wir uns eben aus diesen deutschen Erzählungen lösen und uns anhand von diversen Individuen mit verschiedenen Arten des Widerstands in der NS-Zeit beschäftigen. Wir wollen uns auch mit der Entwicklung des Widerstands seitdem beschäftigen und wie er aktuell aussehen kann. In diesem Kontext wollen wir auch gemeinsam darüber nachdenken, wo heutzutage schon Widerstand geleistet wird und in welcher Art Widerstand bewusst geleistet werden kann.
Was sind die Ziele des Workshops?
Zoe Stephan: Das Ziel der Workshopreihe ist einmal, der Erzählung von Jüdinnen und Juden als braven Opfern etwas entgegenzusetzen und die Geschichten von jüdischem Widerstand sichtbar zu machen, die Teilnehmenden sollen im Laufe der Workshops dabei begleitet werden, selbst diese Geschichten sichtbar zu machen z.B. als Kurzvideo oder als (digitale) Ausstellung oder als Podcast. Die entstehenden Materialien werden dann von uns veröffentlicht und im weiteren Verlauf auch zur Bildungsarbeit bei unseren Jugendlichen eingesetzt.
Ist es noch möglich sich zum Workshop anzumelden?
Zoe Stephan: Ja auf jeden Fall. Alle interessierten Jugendlichen können sich online informieren und dann auch direkt registrieren. Es ist übrigens nicht schlimm, wenn Ihr an einem Workshop-Tag nicht dabei sein könnt oder mal später kommt oder früher gehen müsst. Wir finden für alles eine Lösung. Wir freuen uns auf Euch!
Mehr Informationen: https://bit.ly/Workshopreihe_JJW
Zur Anmeldung: https://form.jotform.com/212772989414063
Kategorie: Aktuelles, Geschichte Tags: Hashomer Hatzair, jüdischer Widerstand, Ken Berlin, workshopsreihe